Immobilienmarkt 2023: Das erwarten die Profis auf dem Immobilienmarkt

Was erwarten die Experten?

Der Expected Case ist die erwartete Entwicklung, mit der wir für den Immobilienmarkt in den Jahren 2022 und 2023 rechnen. Wir gehen davon aus, dass wir im nächsten Jahr (2023) eine Marktkonsolidierung haben werden. Das heißt, die Kaufpreise werden nicht weiter steigen – aber auch nicht um 30% fallen. Wir haben einen massiven Zinsanstieg hinter uns, von 1% auf 4% in weniger als vier Monaten, was es so noch nie gegeben hat. Außerdem kommen noch die Themen Ukraine-Krieg, Inflation und Energiepreisschock hinzu. Gleichwohl gehen wir davon aus, dass sich die Menschen an Zinssätze von 4%, 5% oder sogar 6% gewöhnen werden, da das aus unserer Sicht ein normaler Zinssatz ist. Schließlich waren die Zinssätze der letzten Jahre unnatürlich und historisch einmalig niedrig. Auch wenn die Zinssätze wieder etwas fallen, sobald die Energiepreise sinken und damit auch die Inflation – werden wir auf das Allzeittief der Zinsen von 2021 (von 1% oder unter 1%) nicht mehr kommen.

Was bedeutet die Marktkonsolidierung für Käufer? 2 Tipps für Immobilienkäufer

Immobilienkäufer sollten nicht davon ausgehen, dass die Preise um 30, 40 oder 50 Prozent fallen werden. Gleichzeitig kann die Zeit aktuell dahingehend günstig für einen Kauf sein, da Verkäufer die Preise senken, eben aufgrund der aktuellen gesamtwirtschaftlich-politischen Situation und den damit verbundenen Unsicherheiten. Wir rechnen damit, dass diese Unsicherheiten noch etwa 6 – 12 Monate bis ins Jahr 2023 bestehen bleiben. Das bedeutet: Wer generell plant, eine Immobilie zu kaufen, sollte sich jetzt mit seiner Kaufentscheidung beschäftigen, da es jetzt noch gute Chancen gibt, eine Kaufpreissenkung zu erreichen. Hier unsere Tipps für Immobilienkäufer zusammengefasst:

  1. Zinsanstieg: Nicht in Panik verfallen, denn wir haben normale Zinssätze und die Kaufpreise sind im Verhältnis zur Kaufkraft immer noch in einem sehr gesunden Verhältnis.
  2. Mietentwicklung verfolgen: Sie sollten nachrechnen, was Sie der Mietzins kostet und was Sie der Finanzierungszins kostet. Aktuell (Stand Ende 2022) steigen die Mieten immer noch, vor allem aufgrund der gesamtwirtschaftlich-politischen Situation in Hinsicht auf den Energiepreisschock. die allgemeine Verteuerung der Produktionskosten sowie der Inflation. Vor allem liegt die steigende Mietpreisentwicklung aber daran, dass viele potenzielle Käufer jetzt mieten – und nicht mehr kaufen. Wenn also die Mieten höher sind als der Finanzierungszinssatz, würde sich der Kauf definitiv lohnen.

Was ist mit dem Immobilienverkauf? 4 Tipps für Immobilienverkäufer

Wir befinden uns in einer großen Umbruchphase. Der Jahresübergang 2021/2022 hat die Zeit der rasanten Preissteigerungen beendet und die Prioritäten auf dem Immobilienmarkt komplett neu sortiert. Jetzt gibt es neue Chancen und Herausforderungen, vor allem im Bereich Energiekosten und energetische Sanierung.

Oder wie der französische Schriftsteller Viktor Hugo (1802 – 1885) einst sagte: “Die Zukunft hat viele Namen. Für Schwache ist sie das Unerreichbare. Für die Furchtsamen ist sie das Unbekannte. Für die Mutigen ist sie die Chance”.

  1. Zinsanstieg: Auch bei den Verkäufern gilt: Bitte nicht in Panik verfallen. Wir befinden uns in einer Marktkonsolidierung und die Transaktionen nehmen massiv ab. Wir als Immobilienmakler kennen das schon und wissen, dass sich die Zyklen ändern. Die letzten zehn Jahre hatten wir einen sehr starken Markt, in dem 200 bis 300 Prozent Preissteigerungen im Verhältnis zu 2008 gegeben waren. Dieser Zyklus ist zu Ende – und kommt so schnell erst einmal nicht wieder. Sie sollten also nicht mehr damit rechnen, dass diese Zeit in den kommenden Jahren wiederkehren wird. Trotz alledem haben Sie immer noch einen sehr positiven Verkäufermarkt, gerade wenn Sie Ihre Immobilie schon länger halten und einen größeren Teil abbezahlt haben. In diesem Fall haben Sie mit Ihrer Immobilie die erheblichen Preissteigerungen bis 2021 mitgenommen und können mit viel Gewinn immer noch gut verkaufen.
  2. Energiestandard der Immobilie: Rechnen Sie am besten mit weiteren Investitionen in die energetische Sanierung Ihrer Immobilie, denn andernfalls wird es in den kommenden Jahren schwer sein, einen Käufer zu finden. Denn wenn Sie es nicht tun – würde der Käufer die energetische Sanierung durchführen müssen, und eine entsprechende Senkung des Kaufpreises beanspruchen.
  3. Sprechen Sie bei Ihren Kalkulationen mit Profis: Wenn Sie die Entwicklung von Mieteinnahmen, Kosten für die energetische Sanierung und Umlagen kalkulieren, konsultieren Sie Profis und holen Sie sich verschiedene Meinungen ein. Diese Profis wären: Ihre Hausbank, ein Finanzierungsvermittler, ein Energieberater oder ein oder mehrere Immobilienmakler. Es war noch nie so wichtig wie jetzt, sich von einem Profi beraten zu lassen, denn Gerade in Umbruchphasen von einem Zyklus in den nächsten ist der Markt still und es ist vieles noch unklar. So kann es zum Beispiel auch sein, dass es sich lohnen könnte, neue Käuferschichten zu erschließen, wie etwa Steuerausländer, die aufgrund des stärkeren US-Dollars und dem vergleichsweise nach wie vor stabilen Immobilienmarkt an Ihrer Immobilie interessiert sind.
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